10.06.2006 - Beachvolleyballfeld


Mitglieder bauen und finanzieren ein Beach-Volleyball-Feld 

Einweihung am Sonntag, 25. Juni, mit einem Einlagespiel geplant

 

Lauda-Königshofen. Für Karl Höfling aus Lauda geht ein Traum in Erfüllung. Seit über 25 Jahren ist der 48-Jährige nicht nur Stamm-Badegast im Terrassen-Freibad in Lauda, sondern auch begeisterter Freizeit-Volleyballer auf der Wiese am Hallenbad. Ab sofort wird ihm das Match noch mehr Spaß machen: Dank des neugegründeten Schwimmbad-Fördervereins Lauda (SFL) kommt nämlich auf rund 120 Tonnen weißen Rhein-Sands noch mehr Urlaubs-Stimmung auf einem neuen Beach-Volleyball-Feld auf. Damit realisiert die erst im Januar gegründete Initiative bereits zu Beginn der neuen Freibad-Saison eine erste Maßnahme, die der Verein nicht nur selbst finanziert, sondern auch noch selbst durch viel Einfallsreichtum, pfiffige Ideen und vor allem Muskelkraft in die Tat umgesetzt hat. Karl Höfling bestand dabei als Vorsitzender seine erste Bewährungsprobe.

 

In der April-Sitzung des Gemeinderates hatte Stadtrat Höfling offiziell bei der Stadtverwaltung für den Förderverein den Antrag eingebracht, im Schwimmbad nicht nur dieses neue Beach-Volleyball-Feld errichten zu dürfen, sondern darüber hinaus auch noch eine Einstiegshilfe für ältere Besucher im Schwimmerbecken bauen zu können. "Die Stadtverwaltung hat dann innerhalb von zwei Wochen eine Vereinbarung kreiert nach dem Motto: 'Was getan wird, gehört mir - was zu tun ist, macht Ihr,'" schmunzelt "Charly" Höfling ein wenig über die ersten bürokratischen Hürden. Auf gut deutsch: Sowohl die Finanzierung als auch die Organisation beider Baumaßnahmen stehen in der Verantwortung des Schwimmbad-Fördervereins, nach der Fertigstellung gehen sie aber in den Besitz der Stadt über.

 

"Das ist auch gut so, denn als Förderverein wollen wir die Stadt ja unterstützen. Solche Maßnahmen sind deshalb Ziele unseres Vereins, weswegen ich diese Vereinbarung auch unterschrieben habe", ergänzt der Vorsitzende. Doch damit begann die Arbeit erst richtig. Vor allem die zeitliche Schiene beschäftigte Karl Höfling in den letzten Wochen. Mitte Mai fand nämlich in Bad Mergentheim ein großes Beach-Volleyball-Turnier statt. Eigens dafür kippte die Stadt Bad Mergentheim rund 350 Tonnen hellen Rhein-Sand auf den dortigen Marktplatz. Und der musste bis Montag um 8 Uhr wieder komplett weg sein.

 

Unter der Mithilfe seines Gemeinderats-Kollegen Andreas Buchmann aus Unterbalbach, der bei der Stadtverwaltung Bad Mergentheim arbeitet, gelang es Karl Höfling, 120 Tonnen davon zu kaufen. Doch die mussten irgendwie nach Lauda ins Freibad. "Außerdem mussten wir vorher ja noch den Aushub für das Spielfeld tätigen", stand der Vorsitzende des Laudaer Schwimmbad-Fördervereins vor den nächsten Problemen. In Herbert Bethäuser fand Höfling einen sportbegeisterten Laudaer, der spontan versprach, mit Personal, Lkw und Bagger im Dienst der guten Sache zu helfen.

 

Bei einer Vorort-Besichtigung tauchten dann neue Schwierigkeiten auf. Der Bau-Lkw hatte keine Chancen, durch das Zufahrtstor auf den Schwimmbad-Rasen zu kommen. Also musste mit einem Landwirt über Überfahrtsrechte für einen angrenzenden Acker verhandelt werden. Auch diese Hürde nahm Karl Höfling. Endlich konnte er dann das künftige Spielfeld auf seine Maße abstechen. Donnerstags vor dem Turnier in Bad Mergentheim hoben Beschäftigte von Herbert Bethäuser schließlich das Spielfeld aus. Um eine Verschlammung und Graswuchs zu verhindern verlegten Mitglieder des Schwimmbad-Fördervereins noch ein Bauvlies, ehe die 120 Tonnen Sand dann angeliefert und abgekippt wurden.

 

Erneut war dann nochmal Muskelkraft gefragt. Die Fördervereins-Mitglieder Tina Kaißling, Werner Fiedel, Matthias Eble, Gerald Hauck, Peter Ebert und "Charly" Höfling verteilten die riesigen Sandberge mit der Schaufel und zogen sie glatt.

 

Die offizielle Einweihung des neuen Spielfeldes soll nun am Sonntag, 25. Juni, stattfinden. Um 15 Uhr stehen sich dann eine Mannschaft der Stadtverwaltung Lauda-Königshofen und ein Team des Schwimmbad-Fördervereins gegenüber. Das Volleyballfeld steht jedoch schon ab sofort allen Interessenten zur freien Verfügung.

 

Zwar ist die Finanzierung des Beach-Volleyball-Feldes durch den Förderverein gesichert, doch für die Realisierung der Einstiegstreppe ins Schwimmer-Becken ist der Förderverein noch auf Spenden angewiesen. Wer die Maßnahme, die noch in dieser Saison realisiert werden soll, finanziell unterstützen möchte, kann dies durch eine zweckgebundene Spende tun. Dafür steht das Konto 1 05 84 52 bei der Sparkasse Tauberfranken (Bankleitzahl 67 35 25 65) zur Verfügung. Auch neue Mitglieder können sich dem Verein und seinen Zielen jederzeit noch anschließen.

 

Das neue Volleyballfeld wird über den Erlös aus dem letztjährigen Sommerfest "Kulinarius" auf dem Marktplatz in Lauda finanziert, das die Freie Bürger-Liste zum Erhalt und zum Ausbau des Freibades veranstaltet hatte.

 

Das Freibad in Lauda, und damit auch das Beach-Volleyball-Feld, ist täglich von 9 bis 20 Uhr und bei schlechtem Wetter von 9 bis 11 Uhr geöffnet.

 

© Fränkische Nachrichten - 10.06.2006